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Tipps für den Nahverkehr in London: Travelcard oder Oyster Card

Welches Ticket solltest du für den Nahverkehr in London wählen?

Travelcard oder Oyster Card?

Mit diesen Tipps genießt du die Londoner Verkehrsmittel ab der ersten Minute!

Die britische Hauptstadt ist gewaltig – somit ist die Benützung der Tube (U-Bahn) oder der legendären roten Doppeldecker (Bus) während eines Aufenthalts in der Themsestadt unumgänglich. Wenn du London mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden möchtest, ist es jedenfalls hilfreich, Dich im Vorfeld über die Tickets und Angebote genau zu informieren. So sparst du wertvolle Zeit und vor allem – erfahrungsgemäß - Deine Nerven.

Die Londoner Unterwelt wird Dich mit ihren eigenen Regeln tief beeindrucken, aber auch schockieren. In Stoßzeiten ähneln die U-Bahn-Stationen wahrlich einem Ameisennest; überfüllte Züge, hastige Menschenmasse und Hektik überall. Andererseits ist es interessant zu sehen, wie die Menschen außerhalb der Stoßzeit bereits vor Ankunft der U-Bahn an den Bahnsteigen eine ordentliche Schlage bilden, um zügig in den einfahrenden Wagen einsteigen zu können. In diesem Beitrag erfährst du, wie du gelassen mithalten kannst!

Zwar kommt man im Nahverkehr in London auch mit der eigenen Kreditkarte gut voran, in diesem Artikel stellen wir euch jedoch die „Travelcard“ und die „Oyster Card“ vor.

1) Die London Travelcard im Überblick mit Vor- und Nachteilen

Die Travelcard ist ein Papierticket als Tages- oder Wochenticket erhältlich. Bei der Wochenkarte hast du die Möglichkeit, zwischen die Zone 1-2, Zone 1-3, Zone 1-4, Zone 1-5 und Zone 1-6 zu wählen. Für die Londoner Innenstadt reicht es, wenn du ein Ticket für Zone 1-2 kaufst. Sollte deine Unterkunft weiter außerhalb des Zentrums liegen, benötigst du ein Ticket für die Zone 1-4 bzw. Zone 1-6. Die Zone 1-6 schließt des Weiteren auch die Fahrt zum Flughafen Heathrow ein.

Tipp: Während unserer ersten Reise nach London haben wir uns für die „Travelcard“ entschieden. An den Tagen der An- und Abreise (Innenstadt – Flughafen Heathrow) haben wir die Tagestickets für Zone 1-6, an den übrigen Tagen die Karten für Zone 1-2 benutzt.

Vorteile:

Das Gute an der Travelcard ist, dass die Preisgestaltung für dich transparenter ist. Du kaufst dein Ticket, zahlst den Festpreis und musst dich um nichts weiter kümmern.
Bei allen Varianten kannst du innerhalb der gewählten Zonen/Zeit so oft und lange fahren wie du magst.
Die Travelcard ist besonders für Menschen geeignet, die London das erste Mal besuchen, da sie einfach zu nutzen ist.
Preiswerte Alternative für diejenige, die sich nur kurz in London aufhalten.

Nachteile:

Wenn du länger als sieben Tage in London bleiben möchtest, könnte diese Variante im Vergleich zu der Oyster Card teuer werden.
Deine Travelcard funktioniert mit einem Magnetstreifen auf der Rückseite. Wird dieser beschädigt, kann deine Karte von den Geräten anschließend nicht mehr gelesen werden.
Du musst Dich vor dem Kauf für eine "Zonenkombi" entscheiden.

Bei der Travelcard kannst du dich darüber hinaus entscheiden, ob du „nur“ die „Off Peak“- Variante oder die „Anytime“ kaufen möchtest. Bei den Anytime Travelcards kannst du zu jeder Uhrzeit (inkl. Stoßzeiten) mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Die Off Peak Travelcards hingegen sind günstiger, allerdings ist die Benützung der Öffis in den Stoßzeiten von Montag bis Freitag vor 9.30 Uhr nicht erlaubt.

Die aktuellen Preise kannst du auf der offiziellen Seite des Betreibers hier aufrufen: https://visitorshop.tfl.gov.uk/tfl/london-travelcard.

2) Oyter Card: Alle Infos auf einen Blick

Die Oyster Card ist genauer gesagt eine sogenannte „pay-as-you-go“- Chipkarte, die für alle öffentlichen Verkehrsmittel in London genutzt werden kann (darunter bietet die Oyster Card auch ermäßigte Tarife für Flussfahrten). Die Chipkarte musst du an einem Automaten bzw. einem Ticketschalter kaufen und anschließend mit Guthaben aufladen.

Vorteile:

Du brauchst dir zu Beginn nicht viele Gedanken bezüglich der Zonen zu machen. Es reicht, die Karte zunächst mit ausreichend Guthaben aufzuladen.

Falls du bei deiner Abreise noch vorhandenes Guthaben ausgezahlt haben möchtest, geschieht das problemlos; Du kannst du dich beim Visitor Centre melden in:

Liverpool Street (Liverpool Street Underground station)
Piccadilly Circus (Piccadilly Circus Underground station)
Victoria (Opposite platform 8, Victoria rail station)
King's Cross (King's Cross Underground station Western Ticket Hall)
Paddington (Opposite Platform 1, Paddington rail station) und an den Flughäfen Gatwick und Heathrow.

Es gibt einen maximalen Tagespreis. Wenn dieser erreicht ist, fährst du den Rest des Tages kostenlos.

Die Travelcard verliert nie ihre Gültigkeit. Das bedeutet, du kannst die Karte und Dein Guthaben für die nächste Reise in London aufheben!

Nachteile:

Für die Oyster Card muss eine Art Pfand, nämlich £5 Grundgebühr beim Erstkauf miteinberechnet werden (entspricht den Kosten für die Plastikkarte).

Du musst Deine Karte ausreichend mit Guthaben aufladen.

Bei der Rückgabe und ggf. beim Nachladen musst du genügend Zeit einplanen.

Ebenso zeitaufwendig kann sich manchmal die Rückgabe der Karte/Erstattung des Restguthabens gestalten.

Rückerstattung von Guthaben auf der Oyster Card

Als wir am Flughafen Gatwick für den Abflug angekommen sind, hatten wir noch Guthaben auf der Oyster Card. Allerdings kann dieser Betrag nur am Folgetag ausgezahlt werden. Eine Mitarbeiterin wies uns dann auf folgende Möglichkeit hin: Man schreibt eine E-Mail und beantragt die Rückerstattung des Guthabens. Dieses wird schließlich innerhalb weniger Tage auf das angegebene Bank-Account überwiesen.

E-Mail an folgende Adresse unter Angabe der Daten:
Oyster Card Refunds - oysterenquiries@tfl.gov.uk
Including:
•    Oyster Card Numbers(s)
•    Full Name
•    Home Adress
•    Bank Details, SWIFT or BIC Code
•    IBAN

Die Verwendung der Oyster Card im Bus

In jedem öffentlichen Verkehrsmittel musst du mit Deiner Karte ein- und auschecken. In den U-Bahnhöfen und in den Bussen stehen mehrere Kartenlesegeräte. Beim Einsteigen einfach die Oyster Card ranhalten und fertig! Bitte nicht vergessen, nach der Fahrt auch auszuchecken.

In London sind auch ganz alte Busse, sogenannte „Old-Timer“, unterwegs. Bei solchen Modellen ist im Bus kein Kartenlesegerät zu finden; stattdessen kommt ein Mitarbeiter mit einem tragbaren Gerät vorbei und kontrolliert Dein Ticket. Es empfiehlt sich, die historische Linie 15 (startet am Tower Hill bzw. am Trafalgar Square) auszuprobieren. Der historische AEC Routemaster Doppeldecker ist schon an sich ein Erlebnis; ganz zu schweigen von der spektakulären Linienführung bis zum Tower Hill und zurück.

Zuletzt ein kleiner Extra-Tipp. Neben der Tube macht auch die „Docklands Light Rail“ - kurz DLR - viel Spaß! Die innovative Obergrund-Bahn verkehrt nämlich fahrerlos. Das heißt, wenn du mit etwas Glück ganz vorne Platz nehmen kannst (die Plätze sind begehrt), erlebst du eine Sicht, die sonst nur Bahnfahrer genießen können. Die DLR befährt die Gegend um den Hafen von London und verkehrt im Osten und Südosten der Stadt. Eines der schönsten Ausflugsziele, das du mit der DLR gemütlich und schnell erreichen kannst ist der Stadtteil Greenwich mit einem atemberaubenden Blick auf das Finanzzentrum Canary Wharf! Auch hier gilt: nicht vergessen die Travel Card bzw. die Oyster Card beim Verlassen der Haltestellen am Kartenlesegerät zu scannen (Check-Out).

#Allgemeine Infos:
Die DLR fährt montags bis samstags von 5.30 Uhr früh bis 00.30 Uhr und am Sonntag von 7.00 Uhr bis 23.30 Uhr. Die London Underground hingegen verkehrt montags bis samstags ab 5.00 Uhr und sonntags ab 7.00 Uhr. Die letzte Bahn fährt je nach Linie zwischen 23.30 und 0.30 Uhr. Freitags und samstags verkehrt die U-Bahn rund um die Uhr (Stand: April 2020). Da sich diese Informationen verändern könnten, ist es jedenfalls ratsam sich auf der offiziellen Seite der London Underground Stations zu informieren. (https://tfl.gov.uk/).

Viel Vergnügen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in London! 😊