Nahverkehr Rom & Tourist Card: Warum City-Pässe in Rom nicht immer überzeugen
Das Touristenkarten-Chaos in Rom – Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sparen und gratis Museumbesuch genießen
Rom Tipps für den Nahverkehr und die Herausforderung mit den Touristenkarten. Das erfährst Du in diesem Artikel.
Rom das erste Mal zu besuchen kann eine überwältigende Erfahrung sein. Die Ewige Stadt bietet eine Fülle an Sehenswürdigkeiten und man muss sich je nach Aufenthaltsdauer entscheiden, welche Highlights man unbedingt sehen möchte. Dazu kommt, dass das historische Zentrum Roms weitläufig ist. Eine praktische Option sind die Öffentlichen Verkehrsmitteln, um von A nach B zu kommen. Mit welchen Hürden der Tourist zu kämpfen hat, ob man sich Pässe oder ATAC-Karte holen sollte, zeigen wir in diesem Artikel.
In vielen Städten sind City-Pässe eine großartige Möglichkeit, Geld zu sparen – wie beispielsweise die Salzburg Card, die sich definitiv lohnt. Unseren ausführlichen Erfahrungsbericht dazu findest Du hier.
In Rom beginnt das Problem jedoch bereits bei der Vielzahl der angebotenen City-Pässe: Vatikan-Pass, Rom City Pass, Tourist Card, Roma Pass, Omnia Card, Explorer Pass - die Angebote haben einfach kein Ende. Nach mehreren Stunden des Vergleichens von Preisen und Angeboten mussten wir jedenfalls feststellen, dass sich keiner dieser Pässe für uns lohnte. Die meisten Pässe oder Karten haben kaum Vorteile und bieten neben 1 bis 2 Attraktionen und den Öffentlichen für maximal 2 Tage Banalitäten wie gratis-WC an. Damit sparst Du nicht wirklich. Wir sind darüber hinaus auf viele Einschränkungen gestossen, insbesondere beim Vergleich der Preise von einzelnen Attraktionen.
Nehmen wir als Beispiel den oft gepriesenen Roma Pass. Das 48-Stunden-Ticket kostet etwas über 30€ und ermöglicht den Besuch von bis zu zwei kostenfreien Attraktionen sowie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für zwei Tage. Für diese Zeitdauer könnte dieses Ticket theoretisch ausreichend sein – besonders, wenn man sich den Aufwand des Vergleichens ersparen möchte. Wenn Du jedoch länger als drei Tage in Rom bist, lohnt sich eher eine Wochenkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel zu kaufen.

Die Rom Pässe
Der offizielle Roma Pass deckt den Eintritt zu einer bis zwei Attraktionen sowie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ab. Da man mit dieser Option nur eine oder zwei Sehenswürdigkeiten besuchen kann, bringt der Pass auch nur begrenzte Einsparungen. Die Tatsache, dass er nach der Ankunft in Rom abgeholt werden muss, kann zudem umständlich sein, besonders für Reisende, die ihre Zeit effizient nutzen möchten. Mehr noch: zusätzliche Reservierungen und Zeitslots bedeuten mehr Stress.
Auch der Turbopass bietet Zugang zu zahlreichen Attraktionen und beinhaltet die Nutzung von Hop-on/Hop-off-Bussen. Diese Alternvative is allerdings teilweise ziemlich unübersichtlich und man muss ganz genau durchlesen, welche Attraktionen im Preis inkludiert sind.
Die Rom Tourist Card ist ein flexibles Kombiticket für mehrere Hauptattraktionen. Der Kauf dieser Card garantiert jedoch nicht immer den Eintritt. Für das Kolosseum und die Vatikanischen Museen muss zusätzlich ein Zeitfenster separat gebucht werden. Wird dies versäumt, berechtigt das Ticket nicht zum Eintritt in die Museen.
Du siehst: in Rom gibt es zu viele Touristenkarten. Schade, dass die Stadt den Verkauf dieser Angebote nicht reguliert. Sie sind oft kompliziert und für Dich als Besucher Roms nicht unbedingt rentabel. Tatsächlich gibt es noch mehr Anbieter, die wir in unserem Vergleich nicht mehr herangezogen haben. Wenn Du mehr Details über die Karten lesen möchtest, empfehlen wir Dir den ausführlichen Bericht von Patrick hierzu lesen.
Klassische Wochenkarte Rom: Deine Begleitung für 7 Tage in der Stadt

Die klassische Wochenkarte in Rom erweist sich als praktische und vielseitige Option für Reisende, die die Stadt flexibel erkunden möchten. Mit dieser Karte, die von der offiziellen Verkehrsgesellschaft ATAC angeboten wird, erhältst Du für sieben Tage unbegrenzten Zugang zu sämtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln Roms, einschließlich Bus, Straßenbahn und U-Bahn.
Die Wochenkarte ist besonders nützlich, wenn man die oft unterschätzten Entfernungen innerhalb der inneren Bezirke bedenkt. Zwar liegen die U-Bahn-Stationen nicht immer direkt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten – so dauert der Fußweg von der Metrostation Barberini bis zum Trevi Brunnen rund zehn oder von Ottaviano bis zum Petersplatz fast 15 Minuten – doch bleibt die U-Bahn eine schnelle und effiziente Wahl, besonders für längere Strecken.
Der Kauf einer Wochenkarte ist absolut unkompliziert: Die Automaten an U-Bahnhöfen akzeptieren sowohl Karten- als auch Barzahlung und sind in mehreren Sprachen (Deutsch inklusive) bedienbar.
Für kürzere Distanzen oder wenn die U-Bahn-Stationen weniger günstig gelegen sind, bieten die Busse eine ausgezeichnete Alternative. Über Google Maps lassen sich die passenden Buslinien und Abfahrtszeiten leicht ermitteln. Die Busse fahren regelmäßig und meist pünktlich, sodass Du bequem direkt vor den Sehenswürdigkeiten oder zentralen Plätzen aussteigen kannst.
- Gut zu wissen! - Die städtischen Autobusse in Rom sind für Taschendiebe bekannt. Achte daher ständig auf Deine Wertsachen. Unserem persönlichen Empfinden nach sind aber die Busse sehr sicher. Wir waren oft und lang mit Bussen unterwegs und konnten dabei keine Auffälligkeiten beobachten.

Auch Straßenbahnen verkehren in Rom, allerdings auf wenigen Linien und sie spielen für Touristen eine eher untergeordnete Rolle, da sie überwiegend außerhalb des Stadtkerns fahren. Eine Ausnahme bildet die Linie im Viertel Prati, die durchaus eine interessante, wenn auch begrenzte Option darstellen kann.
Praktische und günstigere Verbindungen zum Flughafen

Der Leonardo Express ist das großgeschriebene Aushängeschild, wenn es um einen Flughafentransport von Rom Fiumicino ins Stadtzentrum geht. Mit diesem "Expresszug" erreichst Du den Hauptbahnhof Termini in etwas mehr als 30 Minuten. Der Preis für ein Ticket beträgt über 10 Euro pro Person, die genauen Preise und Informationen kannst Du gerne hier nachlesen. Abgesehen von der direkten Verbindung bietet der Leonardo Express jedoch kaum Vorteile.
Für etwa die Hälfte des Preises kannst Du nämlich den Regionalzug (REG) nutzen, der direkt vom Gleis neben dem Leonardo Express abfährt. Dieser Zug hat zwar nicht Termini als Endhaltestelle, hält aber an Stationen wie Trastevere, Ostiense, Tuscolana oder Tiburtina. Du hast also den selben U-bahnanschluss wie mit dem Leonardo Express. Bis zum Halt Ostiense braucht zudem der Regionalzug etwa 34 Minuten, er fährt also lediglich 2 Minuten mehr als der "Express".

Achte darauf, Dein Ticket richtig zu entwerten. Auch wenn Du das Ticket am Automaten kaufst und es vor dem Zugang zum Bahnhofsbereich scannst, musst Du die Fahrkarte vor der Fahrt zusätzlich entwerten. Das Ticket muss nämlich an der richtigen Stelle, rechts eingesteckt und anschließend nach links gezogen werden. Viele Reisende berichten von Ärger mit Schaffnern, wenn das Ticket nicht korrekt entwertet wird, da die Entwerter für das Ticket übersehen oder falsch benutzt werden. Soll es zu einer Ticketkontrolle kommen (wir haben keine erlebt), gilt das Ticket in dem Fall als ungültig.
- Tipp: Um Missverständnisse zu vermeiden, solltest Du im Zweifelsfall das Personal um Hilfe bitten. Allerdings mussten wir die Erfahrung machen, dass die Mitarbeiter sich vor Ort wortwörtlich ahnungslos zeigen, obwohl sie wissen sollten, dass man das Ticket zusätzlich entwerten muss. Achte darauf, das Ticket am grünen Entwerter korrekt zu stempeln. Zur Erinnerung: Karte einstecken und nach links ziehen.
Museen in Rom erkunden: Routen und Spartipps

Nun stellt sich die Frage, welche Museen Du in Rom besuchen möchtest, besonders, da viele der Rom-Karten den Zugang zu einigen Museen beinhalten. Hier hängt es ganz von Deinen individuellen Reiseplänen ab: Wie lange bleibst Du in Rom? Welche Museen möchtest Du unbedingt besichtigen?
Zu unseren Top 3 der Museen in Rom zählen definitiv das Kolosseum bzw. das Forum Romanum samt Palatinum. Auf der offiziellen Webseite kannst Du Tickets dafür einfach selbstständig kaufen. Das Ticket umfasst immer beide (!) Attraktionen. Beim Kolosseum musst du Dich für ein bestimmtes Zeitfenster entscheiden, während Du das Palatinum am selben Tag flexibel besichtigen kannst.
Als zweites Highlight empfehlen wir die Engelsburg. Dieses Museum bietet nicht nur eine beeindruckende Ausstellung, sondern auch einen atemberaubenden Blick über die Stadt.
Auf Platz drei setzen wir die Kapitolinischen Museen, die einen umfassenden Einblick in die Geschichte Roms geben und eine Vielzahl interessanter Exponate bieten. Zum Beispiel die gewaltige Statue des römischen Kaisers Konstantin des Großen, die eine beeindruckende Höhe von 13 Metern hatte. Heute sind allerdings nur noch einige Teile der Figur erhalten geblieben. Nun ist es aber mithilfe moderner 3D-Technologie gelungen, das monumentale Kunstwerk in Rom wiederherzustellen. In den Gärten der Kapitolinischen Museen hast Du die Möglichkeit, zum antiken Herrscher hinaufzublicken und seine beeindruckende Größe zu bestaunen.

Und was ist mit den Vatikanischen Museen? Eine berechtigte Frage. Wir haben dazu einen ausführlichen Bericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst. Ob sich der Besuch lohnt, hängt von Deiner verfügbaren Zeit ab. Wenn Du jedoch nur 2-3 Tage in Rom bist und Menschenmassen vermeiden möchtest, solltest Du es Dir gut überlegen.
- Tipp: Jeden ersten Sonntag im Monat sind sehr viele Museen in Rom kostenlos. An diesem Tag kannst Du das Kolosseum, das Forum Romanum sowie den Palatin gratis besuchen. Auch viele andere staatliche Kulturstätten, darunter Museen, Galerien, archäologische Ausgrabungen, Parks und monumentale Gärten, verlangen an diesem Tag keinen Eintritt. Hinweis: Die Vatikanischen Museen sind hiervon ausgenommen. Dafür bieten die Vatikanischen Museen an jedem letzten Sonntag im Monat freien Eintritt.
Falls Du Deine Reise auf einen dieser Sonntage legst, kannst du natürlich Geld sparen und Du brauchst nur noch die Wochenkarte für den öffentlichen Nahverkehr in Rom zu kaufen. Aber Vorsicht: Mehr als zwei bis drei Museen an einem Sonntag zu besuchen, würden wir nicht empfehlen. Zeitlich sind mehr als 2 schwer machbar und auch psychisch können die vielen Stunden im Museum erschöpfen. Außerdem sind die Schlangen und Menschenmassen an diesen Tagen natürlich entsprechend groß. Es lohnt sich früh aufzustehen, denn etwa bis Mittag sind die Warteschlangen oft noch überschaubar. Danach kann es jedoch schnell zu langen Wartezeiten kommen.

Unser Fazit: Die Entscheidung, welches Ticket und welche Kartenkombination in Rom die Beste ist, ist wahrlich nicht einfach. Mit etwas Vorbereitung und diesen Tipps kannst Du deine Reise nach individuellen Bedürfnissen planen und das Beste aus deinem Aufenthalt herausholen. Denn die Ewige Stadt ist wirklich himmlisch.
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