Ein Wochenende in Potsdam – alle Sehenswürdigkeiten auf einen Blick
Von Sanssouci bis Babelsberg – unsere Highlights für Dein Wochenende in Potsdam

Potsdam vereint Preußens architektonisches Erbe mit der Natur- und Seelandschaft.
Im Südwesten Berlins gelegen, nur einen Katzensprung vom Großstadttrubel entfernt, präsentiert sich die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam weltoffen und zugleich historisch wie auch naturverbunden. Mit knapp 190.000 Einwohnern zählt Potsdam zu den kleineren Landeshauptstädten Deutschlands. Doch sein historisches Erbe, die Nähe zur Seelandschaft und die junge Dynamik verleihen der Stadt ein eigenes Flair – und machen Potsdam zu einem erstklassigen Reiseziel. Ob für ein Wochenende oder nur für einen Tagesausflug aus Berlin: Potsdam ist immer eine Reise wert.
Lange Zeit war die Stadt das eigentliche Machtzentrum Preußens und diente den Hohenzollernkönigen als Residenz. Entsprechend prachtvoll und majestätisch zeigte sich auch das Stadtbild. Die schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und das systematische Auslöschen historischer Bausubstanz während der DDR-Zeit sind allerdings bis heute erkennbar – auch wenn Potsdam dank laufender Rekonstruktionen inzwischen seine zweite Renaissance erlebt. Trotz aller Umbrüche lebt das architektonische Erbe Preußens hier weiter. Die riesige Park- und Schlossanlage Sanssouci, die Belvedere am Pfingstberg oder der neu gestaltete Alte Markt sind wahrlich beeindruckend. Dazu kommt ein dichtes Netz aus Seen, das die unmittelbare Nähe zur Natur unterstreicht. Potsdam ist außerdem eine lebendige Universitätsstadt und zeigt sich jung und dynamisch. Auch das Filmstudio Babelsberg als eines der führenden Film- und Fernsehproduktionszentren ist weltweit bekannt.
Wir wollten uns selbst von der einzigartigen Kombination aus preußischen Schlössern und unvergleichlicher Seelandschaft überzeugen. Welche Eindrücke wir während unseres Wochenendes in Potsdam gesammelt haben und welche Sehenswürdigkeiten wir besonders empfehlen können, verraten wir in diesem Artikel.
Park Sanssouci – Potsdams grüne Lunge, ganz ohne Sorgen

Der Park Sanssouci ist die wohl bekannteste Grünanlage Potsdams und ohne Zweifel das eigentliche Highlight der Stadt. Er entstand nach den Ideen des berühmten Preußenkönigs Friedrich II., genannt der Große, und macht seinem Namen alle Ehre: „Sans souci“ – ohne Sorgen. Wer den Park besucht, sollte unbedingt ausreichend Zeit einplanen. Selbst nach einem halben Tag haben wir längst nicht alle Schätze und versteckten Ecken dieser einzigartigen Anlage entdeckt.
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Park zählen das Schloss Sanssouci mit seiner ikonischen Gartenansicht über den terrassierten Weinberg, die prachtvolle Orangerie im Stil der italienischen Renaissance, der Ruinenberg sowie das Neue Palais mit seiner monumentalen Kolonnade samt Triumphtor im westlichen Teil der Anlage. Wer einen ganzen Tag mitbringt, sollte unbedingt auch die Römischen Bäder, das Kaiser-Friedrich-Mausoleum, das Chinesische Haus und das Schloss Charlottenhof im südlichen Parkteil besuchen.
- Tipp: Der Park Sanssouci ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Der Stadtbus hält direkt am Schloss Sanssouci, was einen Einstieg von Osten ermöglicht. Wer es ruhiger mag, reist mit der Regionalbahn aus Berlin an (Haltestelle „Park Sanssouci“). Von dort beginnt die Erkundungstour von Westen nach einem kurzen Spaziergang zum Neuen Palais.

Wir haben uns für die Regionalbahn entschieden und nach einem kurzen Halt im Besucherzentrum zunächst das Neue Palais besichtigt. Das Schloss wird derzeit renoviert, doch der Museumsbetrieb läuft reibungslos weiter. Mit Audioguide ausgestattet, war unsere Entdeckungstour sehr spannend. Besonders beeindruckt hat uns der große Saal mit seinen kunstvollen Muschelmosaiken. Direkt gegenüber erhebt sich die Kolonnade mit dem Triumphtor. Heute gehört sie zur Universität Potsdam, diente früher jedoch unter anderem als Schlossküche.

Von dort spazierten wir die Hauptallee entlang, vorbei am Botanischen Garten, bis zum Orangerieschloss. Mit seinen mediterranen Anklängen fühlten wir uns fast wie in Italien. Nur wenige Minuten weiter erreichten wir schließlich das Schloss Sanssouci selbst – die Sommerresidenz Friedrichs II. Im Vergleich zu den anderen Palästen im Park wirkt es überraschend kompakt, besticht aber durch seine üppige Ausstattung und intime Atmosphäre. Der Audioguide gab spannende Einblicke in das Leben des Königs und seine Tage „ohne Sorgen“.
- Schon gewusst? Friedrich II. liebte Sanssouci so sehr, dass er sich wünschte, hier bestattet zu werden. Sein Grab, eine schlichte Steinplatte, liegt direkt am Ostflügel des Schlosses. Ausgesprochen berührend sind die vielen Kartoffeln, die Besucher dort niederlegen – eine Geste des Dankes an den König, der die Kartoffel als Grundnahrungsmittel in Preußen einführte und damit Hungersnöte verhinderte.

Ein weiteres beliebtes Fotomotiv ist die historische Mühle aus dem 18. Jahrhundert, die heute als Museum dient. Mit etwas Glück trifft man in ihrer Nähe sogar auf „Friedrich den Großen“ höchstpersönlich: Ein Straßenmusiker im Kostüm des Preußenkönigs spielt sanfte Flötentöne und fügt sich perfekt in das Gesamtbild ein – eine wunderbare Überraschung.
Mehr Info direkt beim Anbieter, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.
Belvedere am Pfingstberg – Aussicht bis nach Berlin

Das Belvedere am Pfingstberg ist eine weitere eindrucksvolle Schlossanlage im Norden Potsdams, die mit ihrem Baustil der italienischen Renaissance und einer spektakulären Aussicht zu den spannendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Erreichbar ist es bequem mit der Straßenbahn (Haltestelle „Puschkinallee“) und einem kurzen Spaziergang. Hoch über dem malerischen Villenviertel erhebt sich das Belvedere auf einer 76 Meter hohen Anhöhe.

Erbaut wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts im Auftrag von König Friedrich Wilhelm IV. Vorbild war die italienische Renaissance. Der symmetrische Bau mit seinen beiden markanten Türmen bietet ein beeindruckendes Panorama: Von der Plattform genossen wir einen 360-Grad-Blick über Potsdam und die Havellandschaft. Der Blick reicht sogar bei klarer Sicht bis zur Berliner Skyline mit dem ikonischen Fernsehturm. Das sind etwa 30 Kilometer Luftlinie!
Ganz spannend fanden wir die kleine, interaktive Ausstellung im Inneren, die die wechselvolle Geschichte des Belvederes anschaulich vermittelt.
- Schon gewusst? – Für viele Potsdamer zählt das Belvedere zu den romantischsten Orten der Stadt schlechthin. Nicht umsonst ist es beliebt für Hochzeiten und auch Fotoshootings.
Unterwegs in der Altstadt: Vom Holländischen Viertel bis zum Alten Markt

Die Potsdamer Altstadt erstreckt sich vom Luisenplatz bis zum Holländischen Viertel und eignet sich perfekt für stimmungsvolle Spaziergänge und entspanntes Flanieren. Ein erster Höhepunkt ist das Potsdamer Brandenburger Tor. Es ist zwar kleiner als sein berühmter Bruder in Berlin, beeindruckt aber mit feinen Details und barockem Charme. Von hier führt der Weg entlang der Brandenburger Straße direkt ins Holländische Viertel. Dort versetzen 134 Häuser im typischen Ziegelstein-Stil ihre Besucher in echtes Holland-Flair – auch wir haben uns hier fast wie in den Niederlanden gefühlt. Ganz in der Nähe erhebt sich das Nauener Tor aus dem 18. Jahrhundert. Mit seinen beiden neugotischen Türmen zieht es sofort die Blicke auf sich.
Ein Abstecher zum Alten Markt gehört unbedingt dazu. Lange war dieses historische Herz Potsdams infolge der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und der DDR-Diktatur verwaist. Doch die laufenden Rekonstruktionen bringen das Viertel Schritt für Schritt zurück ins Leben. Heute prägen das wieder aufgebaute Stadtschloss, Sitz des Landtages, und die imposante Nikolaikirche wieder das Stadtbild. Auch die Garnisonskirche erwacht langsam aus ihrem langen Schlaf – ihr Turm ist bereits rekonstruiert.
Die Altstadt hat uns eindrücklich gezeigt, dass Kriegsfolgen über Generationen nachwirken. Umso erfreulicher ist es, dass Potsdam sein historisches Zentrum nach und nach zurückgewinnt.
Potsdams Nähe zur Natur: Die Stadt der Seen, Wälder und Wiesen

Potsdam ist nicht nur Stadt der Schlösser, sondern auch ein Paradies für Naturliebhaber. Eingebettet in die Havellandschaft und umgeben von mehr als 20 Seen, bietet die Stadt ein einzigartiges Zusammenspiel von Wasser und Wald. Die Möglichkeiten für Ausflüge aufs Wasser reichen von Kanu-Touren bis zu Schiffsrundfahrten – wir entschieden uns einfach für eine kurze Entspannung am Ufer. Schön sind Spaziergänge oder Radtouren entlang der Uferwege, bei denen man immer wieder malerische Blicke einfangen kann.
Ganz einfach ist der Zugang zum Wasser allerdings nicht immer: Manche Uferbereiche fanden wir durch private Vereine oder Grundstücke eingeschränkt vor, die im Grunde genommen nur für Vereinsmitglieder zugänglich waren. Doch es gibt zahlreiche öffentliche Badestellen, Parks und Stege, die den Genuss der Seenlandschaft ermöglichen.
- Tipp! - Die Natur ist omnipräsent und dieses Erlebnis rundete für uns eine Reitstunde ab. In der Gegend sind zahlreiche Pferdehöfe und Gestüte zu finden, die auch für Anfänger schöne Momente versprechen.
Abstecher in das Filmstudio Babelsberg

Ein Abstecher in den Filmpark Babelsberg ist ein Muss für alle Film- und Fernsehliebhaber. Auf dem traditionsreichen Studiogelände gibt es viel zu sehen: originalgetreue Kulissen, Sets und spannende Ausstellungen – von mittelalterlichen Gassen bis hin zu Science-Fiction-Welten. Auch Live-Shows sind dabei, etwa Stuntvorführungen oder Einblicke in Spezialeffekte. Neben geführten Touren können Gäste den Park auch auf eigene Faust erkunden.
Wir selbst wollten unbedingt hingehen, haben es aus Zeitgründen aber nicht mehr geschafft. Wer jedoch ein ganzes Wochenende in Potsdam verbringt, sollte sich diese Erfahrung auf keinen Fall entgehen lassen.
Unser Fazit zum Wochenende in Potsdam
Unser Wochenende in Potsdam hat uns gezeigt, wie einzigartig die brandenburgische Landeshauptstadt Geschichte, Kultur und Natur miteinander verbindet. Zwischen prachtvollen Schlössern, weitläufigen Parks und einer faszinierenden Seenlandschaft fühlten wir uns immer wieder überrascht.
Besonders genossen haben wir die Mischung aus königlicher Vergangenheit und jungem, lebendigem Flair. Auch wenn wir nicht alles geschafft haben, wie den Filmpark Babelsberg, bleibt genau das der beste Grund, zurückzukommen. Denn Potsdam ist reich an Facetten, und bei jedem Besuch entdeckt man neue Ecken, Geschichten und Perspektiven.
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